2013
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Messen am Bordcomputer
Ergänzung zum Buch: Kfz-Diagnose im Eigenbau.

Seit etwa dem Jahr 2000 werden Automobile mit einer OBD-Schnittstelle versehen. Darüber erfolgt die Analyse des Fahrzeugzustandes auch in der Werkstatt. Der sogenannte OBDII (OnBoardDiagnostic) - Standard kann sogar Echtzeitmessungen während der Fahrt durchführen.
Im Fahrzeug befindet sich eine 16polige Buchse, die mit einem Diagnosegerät verbunden werden kann. Es gibt allerdings auch sehr preiswerte OBD/ Bluetooth-Adapter, die es erlauben drahtlos mit dem Bordcomputer in Verbindung zu treten. Damit kann die Kommunikation auch mit einem Smartphone erfolgen. Folglich gibt es entsprechende Apps im Play-Store. Mit wenigen Zeilen klappt das auch im Eigenbau.

Messkette Auto: OBDII-ELM327-BT-Smartphone

Der Bordcomputer und die entsprechenden Komponenten des Fahrzeugs lassen sich über die OBD-Schnittstelle bidirektional ansprechen. Auf diese Art und Weise lassen sich nicht nur Kühlwassertemperatur und Drehzahl abfragen, sondern auch Fehlerspeicher sind lesbar usw.

Zwischen Auto und Bluetooth werkelt ein Chip Namens ELM 327 und dient dazu die Kommandos zwischen den Geräten zu übersetzen. Der ELM benutzt dabei das RS232-Protokoll mit entsprechenden AT-Befehlen. Dieses serielle Protokoll wird im Adapter dann via Bluetooth dem Endgerät zugeführt.

  • KFZ-Bordcomputer mit Sensoren und Aktoren
  • OBD-Buchse für Diagnosegerät oder
  • ELM327-Chip erzeugt RS232
  • Bluetooth zum Endgerät

Unter Windows könnte mit dem alten Hyperterminal - wie in Kapitel 15 beschrieben - der Bordcomputer via COM/Bluetooth angesprochen werden. Mit dem Android-Smartphone oder Tablet geht das fast noch einfacher.


Batteriespannung ermitteln Messdaten aus dem KFZ
Für einen ersten Test wird der Adapter zunächst ohne PKW auf dem Tisch mit einem 12 Volt Netzteil betrieben. OBD-Pin 16 für +12 V und Pin 4/5 für die Masse (Google-Suche).

Im Buch "Messen mit dem Smartphone" ist beschrieben, wie mit einer Bluetooth-Verbindung auf serielle Geräte zugegriffen werden kann. Mit einer leichten Änderung im zweiten Teil des dortigen Listings 'Bluetooth1.bas' ist es möglich mit dem Adapter zu kommunizieren. Der Adapter mit dem ELM-Chip reagiert auf AT-Kommandos, OBD-Befehle in hexadezimaler Schreibweise werden einfach nur durchgereicht, wodurch es keine Einschränkungen gibt.

Ein altes Modem reagierte auf "AT I" mit seinem Namen. So auch der hier benutzte Adapter. Eine gute Beschreibung findet man in der Datei "ELM327DS.pdf" (Google-Suche)

Mit 'ATI' wird das Betriebssystem des ELM327 angezeigt und ein Prompt '>' als Zeichen der Bereitschaft. Ist also das letzte Empfangene Zeichen dieses Prompt, so ist der ELM327 empfangsbereit.

In der oben genannten Beschreibung wird auch gezeigt, wie die Betriebsspannung ermittelt wird. Das AT-Kommando ist 'AT RV' (Read Voltage) und als Antwort schickt der Baustein die Spannung an PIN 16 zurück, was normalerweise die KFZ-Bordspannung ist, hier aber ein unterfordertes 12 Volt-Steckernetzteil mit 14,5 Volt.

Die entsprechenden Programmzeilen rechts zeigen die Anforderung, sowie die Antwort.
Nach dem Senden wird etwas auf die Antwort gewartet. Wenn ein Zeichen bereit ist, wird davon aus gegangen, dass der Rest sofort folgt. Die empfangenen Bytes landen erst in R$. Die Zeichenkette A$ enthält am Ende die komplette Antwort (mit dem Prompt). Bis zur Zeile
BT.DEVICE.NAME device$
sind die Zeilen identisch mit "bluetooth1.bas" in Kapitel 15.

OBD-Kommandos werden einfach weiter gereicht, womit es möglich ist Fehler aus dem Bord-Speicher zu lesen. Diese Kommandos sind meist Fahrzeugabhängig, aber im Internet zu finden.

Zurzeit leuchtet hier die MIL und der E87 zeigt den Fehler P115c, mal sehen, ob die Werkstatt dasselbe Resultat ermittelt ...


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